Zentren
Zertifizierte Endometriose-Zentren in Deutschland
Seit 2005 zertifizieren die Endometriose-Vereinigung Deutschland, die Stiftung Endometrioseforschung (SEF) und die Europäischen Endometriose-Liga (EEL) Praxen und Kliniken als Endometriosezentren. Die Zertifikate werden höchstens für zwei Jahre vergeben. Dann erfolgt eine erneute Prüfung.
Es gibt drei Stufen der Zertifizierung. Eine Besonderheit bilden die zertifizierten Rehabilitationszentren. Sie bieten Anschlussheilbehandlungen und Reha-Maßnahmen speziell für Endometriosepatientinnen an.
Endometriosezentrum
Meist Frauenarztpraxen, die eine umfassende und intensive gynäkologischer Betreuung bieten und eng mit klinischen Endometriosezentren zusammenarbeiten. Die Ärzte/-innen bilden sich regelmäßig zum Thema Endometriose fort. Die meisten Praxen verfügen über Kooperationspartner aus dem komplementärmedizinischen Bereich wie z.B. Traditionell Chinesische Medizin oder Akupunktur.
Die Kriterien laut Endometriose-Liga lauten:
- Teil eines Endometriosenetzwerkes
- Teilnahme am Endometriose-Qualitätszirkel
- Untersuchung, Sonographie und Beratung in einer Hand
- Intensive und umfassende Betreuung
- Offenheit für ergänzende Therapieansätze (Schmerztherapie, Akupunktur u. ä.)
- Unterstützung der Patientin bei administrativen Maßnahmen (Reha-Antrag u. ä.)
- Zusammenarbeit mit der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. und auch mit Selbsthilfegruppen vor Ort
Klinisches Endometriosezentrum
Hier gibt es zusätzlich operative Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Es sind demnach meistens Kliniken. Es muss mindestens eine Kooperation aus den Bereichen Radiologie, Abdominalchirurgie und Urologie vorliegen. Gefordert ist auch die Anbindung an Schmerztherapie und psychosomatischer Behandlung sowie die Möglichkeit zur Anschlussheilbehandlung und Rehabilitation.
Die Kriterien laut Endometriose-Liga lauten:
- Die Kriterien der Stufe 1 sowie
- Invasive Diagnostik (Endoskopie, Histologie)
- operative Behandlungsmöglichkeiten (Endoskopie, MIC, Laparotomie)
- interdisziplinäre Zusammenarbeit (Radiologie, Abdominalchirurgie, Urologie)
- Kooperation mit Stufe I als Partner im Endometriose-Netz
Klinisch-wissenschaftliches Endometriosezentrum
Diese Zentren betreiben eigene Endometriose-Forschung oder beteiligen sich zumindest an der Forschung. Meist sind sie auch in die akademische Ausbildung des Medizinernachwuchses oder niedergelassener Gynäkologen involviert.
Die Kriterien laut Endometriose-Liga lauten:
- Umfasst zusätzlich zu Stufen 1 und 2
- Organisation eines Endometriose-Netzes
- Organisation eines Qualitätszirkels: Endometriose
- Kooperation mit
- a: Reproduktionsmedizinischem Zentrum
- b: Schmerz-Ambulanz
- c. Rehabilitationseinrichtung
- Organisation des Jahresberichtes für das eigene Zentrum und möglichst für das ganze Netz
- Übermittlung dieser Daten an die Stiftung Endometriose Forschung und die Endometriose-Vereinigung zwecks landesweiter und/oder bundesweiter Auswertung.
- Informationsveranstaltungen für Ärzte und Laien